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Frühjahrsvollversammlung des Diözesanrats

Diözesanrat steht hinter Strategischen Zielen

Generalvikar Vorndran dankt den Delegierten für konstruktive Zusammenarbeit – Bischof Jung setzt bei „Fiducia supplicans“ und Synodalem Rat auf vertiefte Kommunikation mit dem Vatikan

Würzburg (POW) Mit großer Mehrheit hat sich die Frühjahrsvollversammlung des Diözesanrats der Katholiken im Bistum Würzburg für die Strategischen Ziele ausgesprochen. Ausführlich erörterten die mehr als 70 Delegierten am Samstag, 2. März, im Würzburger Exerzitienhaus Himmelspforten die Textvorlage, stimmten über einzelne von Gremien, Verbänden oder Einzelpersonen eingereichte Ergänzungen, Streichungen oder sonstige Änderungsanträge ab. Abschließend votierten sie mit deutlicher Mehrheit dafür, die vom Diözesanrat überarbeitete Version an den Diözesanpastoralrat weiterzureichen.

Der Diözesanpastoralrat wird am 18. März die Eingaben des Diözesanrats und der weiteren diözesanen Gremien sichten und der Redaktionsgruppe den Auftrag erteilen, auf Basis der Änderungsanträge einen neuen Entwurf zu erarbeiten. Dieser wird beim Diözesanforum am 20. April diskutiert und votiert. Die Ergebnisse des Diözesanforums werden dann nochmals vom Diözesanpastoralrat in einer Endredaktion eingearbeitet. Dann wird Bischof Dr. Franz Jung der endgültige Text vorgelegt , den er nach gründlicher Prüfung Anfang Juni in Kraft setzen wird. Auf Basis der in Kraft gesetzten Strategischen Ziele folgt dann die operative Umsetzung. Mit den festgelegten Zielgrößen für die einzelnen Handlungsfelder wird der Haushalt für das Jahr 2025 und die Folgejahre aufgestellt. Ziel ist es, bis zum Jahr 2030 eine Einsparung beim Diözesanhaushalt von 18 Prozent gegenüber 2023 zu erreichen, ohne die finanziellen Mittel überall pauschal um diesen Prozentsatz zu reduzieren (siehe auch Bericht über den „Bericht zur Lage“ des Diözesanratsvorsitzenden Dr. Michael Wolf).

„Ich danke Ihnen für die konstruktive Zusammenarbeit. Die Zusammensetzung der Strategiegruppe aus Mitgliedern der Diözesanleitung, Vorstandsmitgliedern von Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und Diözesanrat, einem Vertreter des Priesterrats sowie einer jungen Seelsorgerin und einem jungen Seelsorger zeigt, dass die Strategischen Ziele schon im Entwurf ein synodales Papier darstellen“, sagte Generalvikar Dr. Jürgen Vorndran. Er sei beeindruckt, mit welcher Effizienz und Genauigkeit das höchste Laiengremium des Bistums die Texte weiterbearbeitet habe. Seinen Dank sprach er auch Pastoralreferent Bernhard Lutz, Projektverantwortlicher für die Strategischen Ziele und stellvertretender Leiter der Hauptabteilung Seelsorge, aus. Dieser habe den Delegierten des Diözesanrats in herausragender Weise die bisherige Genese, den aktuellen Stand sowie die weiteren Schritte aufgezeigt.

Am Freitagabend berichtete Bischof Jung dem Diözesanrat von Vorgängen und Ereignissen seit der jüngsten Vollversammlung. Die Erklärung „Fiducia supplicans“ zur Segnung von Paaren in „irregulären Verhältnissen“ sei völlig überraschend aus Rom gekommen. Als die Bischöfe im Oktober alle in Rom weilten, sei davon nichts zu erahnen gewesen. „Bei einer synodalen Kirche hätte ich erwartet, dass man sich vorher miteinander abstimmt.“ Papst Franziskus habe mit der Erklärung eine pastorale Lösung für ein lehramtliches Problem geschaffen. Deswegen gebe es auch kein liturgisches Formular dafür. „Somit ist nicht klar, ob es sich beim Segen um ein persönliches Handeln des Seelsorgers oder um das Handeln der Kirche handelt.“ Ein ähnliches Vorgehen in dieser Frage habe zur Spaltung der anglikanischen Kirche geführt, gab der Bischof zu bedenken. Rom habe den Widerspruch der afrikanischen Bischöfe zur Kenntnis genommen. „Es bleibt viel Gesprächsbedarf.“ Auch nach dem Veto aus Rom zum Synodalen Rat vor wenigen Tagen sei es aber wichtig, dass der Gesprächsfaden nicht abreiße. „Keiner möchte von irgendjemandem öffentlich vorgeführt werden.“ Die Kommunikation zwischen deutscher Kirche und Rom müsse erheblich verbessert werden, forderte der Bischof.

Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) habe sich bei ihrem Frühjahrstreffen in Augsburg bewusst mit der AfD auseinandergesetzt, sagte Bischof Jung. Diese habe zwar vergleichsweise wenige Mitglieder, sei aber in der virtuellen Welt sehr präsent und ein wirkmächtiger Stimmungsmacher. Zudem vertrete sie einen völkischen Nationalismus, der im klaren Gegensatz zum christlichen Menschenbild stehe. Das habe nicht zuletzt das Treffen von AfD-Vertretern, Identitären und weiteren Rechtsextremen in Potsdam gezeigt. „Wir müssen uns als DBK hier erklären.“ Deswegen sei zusätzlich zur Empfehlung, die AfD nicht zu wählen, auch die Entscheidung erfolgt, keinen Parteivertreter mehr zum Empfang der Bischofskonferenz einzuladen. Bei allen Maßnahmen gehe es darum, ein unentschiedenes Mittelfeld der Wähler vor den Wahlen dieses Jahres zu sensibilisieren und zu motivieren, demokratische Parteien zu wählen. „Demos allein reichen nicht“, erklärte der Bischof. Zugleich sei es ihm wichtig, gemeinsam mit Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, und Regionalbischöfin Gisela Bornowski am Sonntag, 3. März, vor dem Würzburger Dom Flagge für die Demokratie und gegen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit zu zeigen.

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Ebenfalls am Freitagabend berieten die Delegierten, welche Antworten das Bistum auf fünf Fragen aus Rom einreicht. Wie Ordinariatsrätin Dr. Christine Schrappe, Leiterin der Hauptabteilung Bildung und Kultur, erklärte, geht es zur Vorbereitung der nächsten Sitzung der Weltsynode bei den Fragen im Prinzip darum, wo und wie die einzelnen Bistümer schon gute Erfahrungen mit Synodalität gesammelt haben und ein solches Vorgehen schon im Alltag verankert ist. Bis Ende März wird die Antwort des Bistums Würzburg fertiggestellt und dann an die DBK eingereicht. Diese fasst die Eingaben aller 27 deutschen (Erz-)Bistümer zusammen und sendet diese bis Mitte Mai nach Rom. Beraten werden alle Einreichungen im Oktober bei der zweiten Sitzung der Weltsynode.

Außerdem setzte der Diözesanrat einen Arbeitskreis ein, der sich mit den Satzungen für die Gremien auf den verschiedenen Ebenen des Bistums auseinandersetzt, damit diese bis zu den nächsten Pfarrgemeinderatswahlen im Jahr 2026 den Veränderungen durch die Pastoralen Räume besser gerecht werden können. Die Delegierten sprachen zudem ihre Unterstützung für den Predigerinnentag rund um den 17. Mai aus. Auf Initiative des Katholischen Deutschen Frauenbunds sind bistumsweit Frauen aufgefordert, in Gottesdiensten unterschiedlicher Form das Wort Gottes zu deuten und auszulegen. Bei einem gemeinsamen Gottesdienst mit Pfarrer Stefan Mai in der Hauskapelle sammelten die Delegierten 440 Euro für die Unterstützung von Kriegsopfern in der Ukraine.

mh (POW)

(1024/0257; E-Mail voraus)

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