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Erster Pastoraler Raum im Bistum offiziell errichtet

Generalvikar Vorndran überreicht „Schwarzach am Main – Sankt Benedikt“ Bischöfliches Dekret – Pfarrer Matthias Eller als Moderator begrüßt – Feierlicher Gottesdienst in der Abteikirche

Münsterschwarzach (POW) Der erste von 43 Pastoralen Räumen im Bistum Würzburg ist offiziell errichtet: Generalvikar Dr. Jürgen Vorndran überreichte bei einem feierlichen Gottesdienst in der Abteikirche Münsterschwarzach am Erntedanksonntag, 3. Oktober, das Dekret von Bischof Dr. Franz Jung an die Gläubigen im Pastoralen Raum „Schwarzach am Main – Sankt Benedikt“. Pfarrer Matthias Eller begrüßte er als Moderator, Pfarrer Johannes Hofmann und Benediktinerpater Philippus Eichenmüller als Teampfarrer. Zu dem Pastoralen Raum gehören die Pfarreiengemeinschaften „Obere Volkach – Sankt Urban, Obervolkach“, „Sankt Urban an der Mainschleife, Volkach“, „Maininsel, Sommerach“, „Stadtschwarzach, Schwarzenau, Reupelsdorf“, „Kirchschönbach-Stadelschwarzach-Wiesentheid“ sowie „Großlangheim – Rödelsee“. Neben dem insgesamt 17 Personen starken Pastoralteam feierten den Gottesdienst unter den aktuellen Corona-Schutzvorschriften Vertreterinnen und Vertreter aus den Pfarreien des Pastoralen Raums, Repräsentanten aus Ökumene und Politik sowie Ellers Vorgänger Domvikar Peter Göttke mit.

Eller leitet nach can. 517 §1 des kirchlichen Rechts das pastorale Zusammenwirken im Pastoralen Raum. Eichenmüller und Hofmann unterstützen diesen bei den Leitungsaufgaben. Eller stellte Pastoralreferent Hermann Menth als Koordinator des Pastoralen Raums vor. Zu dessen Zuständigkeit zählen die Planung, die Abstimmung sowie die Vor- und Nachbereitung der Koordinationsgruppe, zu der neben Eller und Menth Pastoralassistentin Bettina Gawronski aus dem Pastoralteam sowie Bernd Reitwiesner aus dem Pastoralrat gehören.

„Wir haben viel durch Sie dazugelernt“, attestierte Generalvikar Vorndran in seiner Predigt den Gläubigen aus dem Pastoralen Raum „Schwarzach am Main – Sankt Benedikt“. Das Erntedankfest biete im Jahresverlauf die Chance, innezuhalten und Danke zu sagen. Am 10. Dezember 2017 sei das Pilotprojekt „Pastoraler Raum Sankt Benedikt“ mit einem Gottesdienst in der Abteikirche begonnen worden. Wie ein Erstgeborener in einer Familie hätten die Menschen hier vieles durchkämpfen müssen, was bei jüngeren Geschwistern schon als Selbstverständlichkeit gelte. „Deswegen sage ich Ihnen als Generalvikar auch und vor allem im Namen des Bischofs unseren Dank, dass Sie dabei nie den Mut haben sinken lassen und auch Anfechtungen und Auseinandersetzungen nicht gescheut haben.“ Nur im gemeinsamen Ringen um die besten Lösungen werde ein Pilotprojekt dieses Ausmaßes auch zu einer echten und gelungenen Pionierarbeit, betonte Vorndran.

Bereits jetzt sei ein gemeinsamer „Pastoralrat etabliert“, der aus Delegierten aller Pfarrgemeinderäte der sechs beteiligten Pfarreiengemeinschaften besteht. Dieser sei damit ein Vorläufer des „Rats im Pastoralen Raum“, dessen Wahl im ganzen Bistum im kommenden Jahr anstehe. „Wir zählen als Diözese auf eine enge Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamtlichen.“ Ebenfalls zukunftsweisend ist nach den Worten des Generalvikars die „Kirchenpflegerversammlung“ zur Koordination gemeinsamer Aufgaben der Kirchenstiftungen. Besonders erwähnenswert sei, dass sich Haupt- und Ehrenamtliche gemeinsam ein geistliches Profil für den Pastoralen Raum gesucht hätten. „Die Wahl des heiligen Benedikt von Nursia als Identifikationsfigur und Patron hat Ihren Weg verbunden mit Gebet, Stabilität, Geschwisterlichkeit, Einheit und Solidarität“, sagte Vorndran.

Zu Beginn des Gottesdiensts dankte der Generalvikar allen Anwesenden für das Mitfeiern und Benediktinerabt Michael Reepen für die Gastfreundschaft in der Klosterkirche. Regina Sterk vom Pastoralrat berichtete über die Anfänge des Pastoralen Raums und nahm stellvertretend für die Gläubigen das Bischöfliche Dekret entgegen. Zum Zeichen der Tauferinnerung besprengte Generalvikar Vorndran danach die Gottesdienstbesucher mit Weihwasser. Nach der Vorstellung des Pastoralteams wurde der Heilige Geist angerufen und sein Beistand für den gemeinsamen zukünftigen Weg des Pastoralen Raums erbeten.

Von einem „großen Schritt am Tag der Deutschen Einheit“ sprach Robert Finster, stellvertretender Landrat des Landkreises Kitzingen in seinem Grußwort. Kirche präge den kirchlichen Raum, sei Träger von Kultur und Tradition und setze spirituelle und geistliche Impulse. Wenn durch den Zusammenschluss von Pfarreiengemeinschaften jetzt ein Pastoraler Raum entstehe, sei das ein ähnlich großer Schritt wie vor 50 Jahren bei der Gebietsreform. „In Folge standen viele Schulen und Rathäuser leer.“ Er habe den Eindruck, dass aber Gefahr bestehe, dass einige Kirchen zukünftig leer stünden, sagte Finster. Er sei sehr dankbar, dass ganz offensichtlich Werte und Charakter der beteiligten Gemeinden bewahrt wurden. So bleibe auch das Ehrenamt erhalten, das auch für die Kommunen wichtig sei. Finster regte an, mutig über das viele Gute zu sprechen, das durch die Kirche geleistet werde. „Gute Kommunikation, gegenseitiges Verständnis und gegenseitige Wertschätzung sind insbesondere im Pastoralen Raum sehr wichtig“, betonte der stellvertretende Landrat.

Die evangelische Pfarrerin Beate Krämer hatte als kleines Geschenk einen gasgefüllten Luftballon zu der Feier mitgebracht. „Das Gewicht am Ende der Schnur steht für die Schwierigkeiten, die es unterwegs gab.“ Sie ermutigte, die Chancen zu entdecken, die im Neuen steckten. Dann werde eine neue Leichtigkeit spürbar. Auch aus ökumenischer Sicht hoffe sie, dass Gottes Geist nicht aufhöre zu wirken, der „verbindet und aufwirbelt.“

Abt Reepen verwies auf die wechselvolle Geschichte des Raums rund um das Kloster Münsterschwarzach. „Kirchen und Klöster wurden wiederholt zerstört, nur der Glaube der Menschen hat die ganze Zeit hindurch getragen.“ Beim Gottesdienst im Jahr 2017 sei durch das Wirken des Heiligen Geists der Pastorale Raum entstanden. „Mein Wunsch ist, dass wir offen bleiben für den Heiligen Geist, der sich manchmal ungewöhnliche Wege sucht.“ Seine Abtei gehöre nicht zum Pastoralen Raum, sei quasi „neutraler Boden“. Dennoch versprach er, dass die Mönche für die Gläubigen des Raums beteten. „Und wenn’s brennt, dann sind wir auch da!“

mh (POW)

(4021/0955; E-Mail voraus)

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